1. Sergiu Celibidache Festival -
eine Hommage zum 90. Geburtstag Sergiu Celibidaches
7. bis 20. Oktober 2002, Prinzregententheater München
 

Schirmherr: Christian Ude, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München

Konzerte - Meisterklassen - Gesprächsrunden - Filmfestival

Ein neues Festival für München!
Vom 7. bis 20. Oktober 2002 findet in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding im Prinzregententheater das 1. Sergiu Celibidache Festival statt.

Im Mittelpunkt steht das musikalische Erlebnis im Sinne Sergiu Celibidaches. Musikalische Wegbegleiter des Dirigenten, sein Publikum, Kritiker und Freunde finden hier ein Forum, um sich zu begegnen, um die Vergangenheit in der Gegenwart spiegeln zu lassen und die musikalische Zukunft zu gestalten. Bekanntes und Neues wird in solistischen und kammermusikalischen Auftritten ebenso wie in großen Symphoniekonzerten aufgeführt.

Das gesamte Festival ist eine Benefizveranstaltung zugunsten der Sergiu Celibidache Stiftung.

Eröffnungskonzert

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Sinfonie in Es-Dur, KV 16 (1754/65)

Arnold Schönberg (1874 - 1951)
Verklärte Nacht opus 4 für Streichorchester (Fassung von 1943)

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)
Konzert in D-Dur für Violine, opus 61 (1806)

Ida Haendel, Violine
Württembergisches Kammerorchester Heilbronn

Festansprache: Stadträtin Monika Renner, in Vertretung des Herrn Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München Christian Ude

Prinzregententheater
Donnerstag, 10. Oktober, 20 Uhr
Karten: EUR 16 / 27 / 33 / 40 / 44 / 50 /
60

Kammerkonzert

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)

Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 3 in A-Dur opus 69 (1807/1808)

Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 4 in C-Dur opus 102,1 (1815)

12 Variationen in G-Dur über ein Thema aus Georg Friedrich Händels Oratorium "Judas Makkabäus" für Violoncello und Klavier (vermutlich 1796)

Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 5 in D-Dur opus 102,2 (1815)

Natalia Gutman, Violoncello
Elisso Wirssaladze, Klavier

Prinzregententheater
Montag, 14. Oktober, 20 Uhr
Karten: EUR 11 / 18 / 26 / 33 / 40 / 44 / 50

Kammerorchesterkonzert I

Franz Schubert ( 1797 - 1828)
Sinfonie Nr. 5 in B-Dur, D. 485

Anton Bruckner (1824 - 1896)
Streichquintett in F-Dur, WAB 112 (1878 - 1879)

Accademia Musicale di San Giorgio
Rony Rogoff, Dirigent

Konzertpate: Francesco Scarlata, Italienischer Generalkonsul, München

In Zusammenarbeit mit dem Italienischen Generalkonsulat München - Kulturabteilung/Istituto di Cultura

Prinzregententheater
Mittwoch, 16. Oktober, 20 Uhr
Karten: EUR 11 / 18 / 26 / 33 / 40 / 44 / 50

Sinfonische Blasmusik

Aaron Copland (1900-1990)
El Salon Mexico (1936) Bearbeitet von Mark Hindsley

Hans Kox (* 1930)
Concertino für Altsaxophon und Bläser (1991)

Ingolf Dahl (1912-1970)
Concerto für Altsaxophon und Blasorchester (Fassung von 1959)

Modest Moussorgsky (1839-1881)
Bilder einer Ausstellung (1874) Bearbeitet von Tohru Takahashi

John-Edward Kelly, Altsaxophon
Musikkorps der Bayerischen Polizei
Markus Theinert, Dirigent

Prinzregententheater
Donnerstag, 17. Oktober, 20 Uhr
Karten: EUR 11 / 18 / 26 / 33 / 40 / 44 / 50

Kammerorchesterkonzert II

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
Ricercare a 6 aus dem "Musikalischen Opfer" BWV 1079 (1747)

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)
Große Fuge opus 133 (1825)

Nicolas Bacri (* 1961)
Sinfonietta für Streichorchester opus 72 (2001)

Béla Bartók (1881 - 1945)
Divertimento für Streichorchester (1939)

Orchestre Interrégional Européen
Konrad von Abel, Dirgent

Konzertpate: Antoine Grassin,Französischer Generalkonsul, München

Prinzregententheater
Freitag, 18. Oktober, 20.30 Uhr
Karten: EUR 11 / 18 / 26 / 33 / 40 / 44 / 50

Familienkonzert

Maurice Ravel (1875 - 1937)
"Ma mère l'Oye" fünf Kinderstücke für Orchester (komponiert 1908 - 1910, für Orchester transkribiert 1911)

Familienkonzert mit Einführung in die musikalischen Märchenbilder Maurice Ravels sowie Vorstellung der Musikinstrumente des Orchesters zum Hören, Sehen, Anfassen und Ausprobieren.

Münchner Jugendorchester
Heinrich Klug, Moderation und Leitung

Andreas Pascal Heinzmann, Einstudierung

Prinzregententheater
Samstag, 19. Oktober, 16 Uhr
Karten: EUR 6 / 8 / 10 / 13 / 16 / 19 / 22

Für Celi - Lange Nacht der Musik

Symphonik, Kammermusik, Ernstes und Unterhaltendes - ein musikalisches Abschlussfest des 1. Sergiu Celibidache Festivals

Teil I
Festivalorchester des 1. Sergiu Celibidache Festivals
Enrique García Asensio, Dirigent

Werke von Günter Bialas, Anton García Abril, Joaquin Rodrigo und Manuel de Falla

In Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes München

Lajos Lencsés, Oboe und Mitglieder des Henschel Quartetts
Christoph Henschel, Violine
Markus Henschel, Viola
Mathias Beyer-Karlshoj, Violoncello
Konstanze Schramm, Kontrabass

Darius Milhaud (1892 - 1974) - Les rêves de Jacob, Tanzsuite opus 294 (1949)

Ingolf Turban, Violine und Juan José Chuquisengo, Klavier

Heinz Tiessen (1887 - 1971) - Duo-Sonate für Violine und Klavier opus 35 (vermutlich 1926)

Meisterschüler von Wolfgang Gaag

Teil II
Meisterschüler von Peter Sadlo

Diabelli Trio
Willy Freivogel, Flöte
Enrique Santiago, Viola
Siegfried Schwab, Gitarre

Werke von Gaspard Kummer, Johann Strauß, Siegfried Schwab, Scott Joplin und Astor Piazzolla

Meisterschüler von Rony Rogoff

und Überraschungsgäste

Prinzregententheater
Samstag, 19. Oktober, Teil I 20 Uhr, Teil II ab ca. 23 Uhr
Karten: Teil I oder Teil II EUR 8 / 13 / 18 / 22 / 27 / 30 / 35
Kombi-Ticket EUR 13 / 21 / 29 / 35 / 43 / 48 / 56

Abschlusskonzert

Anton Bruckner (1824 - 1896)
4. Sinfonie in Es-Dur "Romantische" (Endfassung 1880/81)

Im ersten Teil der Veranstaltung werden Ausschnitte aus dem Film Sergiu Celibidache und Bruckners Messe in f-moll von Jan Schmidt-Garre gezeigt.

Münchner Philharmoniker
Zubin Mehta, Dirigent

Prinzregententheater
Sonntag, 20. Oktober, 11 Uhr
Karten: EUR 25 / 40 / 55 / 70

 

 

Celibidache war auch ein wichtiger und unorthodoxer Theoretiker. Er weigerte sich, seine philosophischen und ästhetischen Auffassungen, die um die Themen Gegenwart, Ganzheit, Einmaligkeit und Freiheit kreisten, schriftlich zu formulieren, artikulierte sie jedoch eloquent im Unterricht und in Interviews. Seine theoretische Wirkung ist daher vor allem eine orale, die bisher kaum wissenschaftlich erschlossen wurde.

In einer Reihe von Vorträgen und Diskussionen soll der Beitrag Celibidaches zur Philosophie der Kunst, der über eine private Künstler-Ästhetik weit hinausgeht, vorgestellt, diskutiert und in einen größeren Kontext gestellt werden. Es kommen neben Philosophen auch Theoretiker der Kunst, des Theaters und der Musik zu Wort, die Parallelen zu Celibidaches Denken in ihren Disziplinen aufzeigen und seine Anregungen aufgreifen und weiterdenken werden.

Die Vortragsreihe hat zwei Teile. Der erste ist dem Philosophen und Ästhetiker Celibidache gewidmet. Der zweite, eine große Diskussionsrunde am 19. Oktober, stellt den umstrittenen Lehrer ins Zentrum und setzt ihn in Bezug zu charismatischen Künstler-Pädagogen wie Stefan George, Frank Lloyd Wright und Josef Beuys.

 

Mittwoch, 9. Oktober 2002, 19 Uhr, Filmmuseum
Prof. Dr. Herbert Bruhn

Musikpsychologie und die Musikphänomenologie von Sergiu Celibidache
zuvor Vorführung des Films "Über musikalische Phänomenologie"
Moderation: Dr. Matthias Thiemel

Prof. Dr. Herbert Bruhn (1948) ist Professor für die Musiklehrerausbildung an der Universität Flensburg. Er studierte Dirigieren und Klavier. Von 1970 bis 1984 arbeitete Herbert Bruhn als Repetitor und Dirigent an verschiedenen westdeutschen Musiktheatern. Die Begegnung mit Sergiu Celibidache (in Stuttgart zwischen 1976 und 1983) weckte den Wunsch nach intensiver Beschäftigung mit den Grundlagen der Musik und führte schließlich zu einem Psychologiestudium in München. Nach Diplom und Promotion in Psychologie wurde er zunächst Musikdirektor der Universität im Saarland und 1989 als Professor nach Kiel berufen.
Ausgewählte Publikationen: Handbuch der Musikpsychologie (1993); Grundkurs Musikwissenschaft (1998); Musiktherapie (2000)

Dr. Matthias Thiemel ist Musikwissenschaftler und war Schüler von Sergiu Celibidache.

 

Samstag, 12. Oktober 2002, 15 Uhr, Filmmuseum
Prof. Peter Michael Hamel

Sergiu Celibidache als Kompositionslehrer - Prof. Peter Michael Hamel spricht über die Entstehung seiner Sinfonie in sechs Teilen "Die Lichtung" (UA bei der Münchener Biennale 1988). Zusätzlich bisher unveröffentlichtes Filmmaterial, das Hamel und Celibidache bei der Arbeit an der Sinfonie zeigt. Moderation: Christoph Schlüren.

Prof. Peter Michael Hamel zählt zu den vielseitigsten Komponisten seiner Generation, ist nicht nur im Konzert-, Opern- und Kammermusikbereich erfolgreich hervorgetreten, sondern hat sich innerhalb der experimentellen Avantgarde einen Namen gemacht und ist auch als "self-performing-artist" und Leiter einer internationalen Improvisationsgruppe ("Between") bekannt geworden. Hamel gilt als Vorläufer einer Weltmusik- und minima music-Bewegung in Europa. Er lehrte von 1993-1996 an der Musikuniversität Graz und ist seit Oktober 1997 Ligeti-Nachfolger als C4-Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

 

Sonntag, 13.10., 11 Uhr, Filmmuseum
Gesprächskonzert

Der Komponist Graham Waterhouse erzählt von seiner kompositorischen Arbeit mit Sergiu Celibidache am Beispiel zweier seiner Kammermusikwerke: "Hungarian Polyphony" für Streichquartett und Quintett für Piccolo und Streichquartett

Diese wurden mit Kollegen aus dem Festivalorchester des Schleswig-Holstein Musikfestival einstudiert und zusammen mit Sergiu Celibidache kritisch analysiert und erarbeitet. Neben der Gesamtaufführung der Werke, werden Passagen der "Hungarian Polyphony" für Streichquartett in der Fassung nach der Arbeit mit Sergiu Celibidache der Urfassung gegenübergestellt, um einige Ideen und Anregungen Celibidaches eindrucksvoll zu erläutern.

Piccoloflöte Katharina Kutnewsky
Violine I Daniel Nodel
Violine II Anja Traub (ehem. Festival-Orchester des Schleswig-Holstein Musikfestivals)
Viola Günther Pretzel
Violoncello Graham Waterhouse (ehem. Festival-Orchester des Schleswig-Holstein Musikfestivals)

 

Dienstag, 15. Oktober 2002, 19.30 Uhr, Instituto Cervantes
Künstlergespräch - Enrique García Asensio im Gespräch mit Dr. Matthias Thiemel

Enrique García Asensio studierte in Madrid und München, bevor er in Siena zuerst Schüler und später Assistent von Sergiu Celibidache wurde. In Spanien dirigierte er alle führenden Orchester, u.a. war er Leiter und Dirigent des Spanischen Rundfunksinfonieorchesters in Madrid (1966 - 1984 und 1998 - 2001). Außerhalb Spaniens leitete er Orchester in zahlreichen europäischen Ländern und in Nord- und Südamerika. Er arbeitete mit berühmten Sängern wie Teresa Berganza, Montserrat Caballé, Alfredo Kraus, Plácido Domingo und José Carreras. Seit 1969 ist Enrique García Asensio Mitglied der Königlichen Akademie der Schönen Künste San Carlos in Valencia und hat seit 1970 eine Professur für Komposition am Konservatorium in Madrid inne.

Das Instituto Cervantes hat die Aufgabe, die spanische Sprache zu fördern und das Kulturgut aller spanischsprachigen Länder weltweit bekannt zu machen und zu pflegen. Das Instituto Cervantes München freut sich, Sergiu Celibidache im Rahmen dieses Festivals zu ehren. Der weltbekannte Dirigent hatte sowohl zu Spanien als auch zum spanischen Musikrepertoire und zu vielen spanischen Musikern eine tiefe Verbindung. Dafür bürgt Maestro Enrique García Asensio, selbst jahrelang Schüler und Mitarbeiter von Sergiu Celibidache, der das Festivalorchester leitet.

InZusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes

 

Mittwoch, 16. Oktober 2002, 17 Uhr, Gartensaal
Prof. Dr. David Esrig

"Die Kunst des Erlebens." Schauspieltheorien von Stanislawski und Meyerhold in Bezug gesetzt zur Philosophie Sergiu Celibidaches

Donnerstag, 17. Oktober 2002, 17 Uhr, Gartensaal
Celibidache in der Kritik - Beate Kayser im Gespräch mit Prof. Dr. C. Bernd Sucher

Beate Kayser, geboren in Hannover, lebt als Journalistin in München. Sie studierte Germanistik, Theater- und Musikwissenschaft in München und war 25 Jahre Feuilleton-Chefin der tz. Sie bekleidet Lehraufträge an der Deutschen Journalistenschule in München, an der Theaterakademie in Burghausen sowie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding.

Prof. Dr. C. Bernd Sucher, geboren in Bitterfeld, ist Theaterkritiker der "Süddeutschen Zeitung". Er leitet seit 1997 als Professor der Hochschule für Fernsehen und Film an der Bayerischen Theaterakademie den Studiengang Theater-, Fernseh- und Filmkritik. Er unterrichtet darüber hinaus an der Deutschen Journalistenschule in München sowie an den Universitäten in München und Eichstätt.

Ausgewählte Publikationen: Theaterzauberer. Von Bondy bis Zadek (1990); Nichts als Theater (1991); Paris - 21 Tage mit Anton (1999)

 

Freitag, 18. Oktober 2002, 17 Uhr - 18.30 Uhr, Gartensaal
Prof. Dr. Jörg Splett

"Wieviele 'Nicht'? Billionen. - Wieviele 'Ja'? Nur eins!"

Prof. Dr. Jörg Splett - geb. 1936 in Magdeburg; Studien in Pullach, Köln und München (Philosophie, Psychologie, Fundamentaltheologie, Pädagogik); nach der Promotion bei Max Müller Assistent von Karl Rahner. Er lehrt seit 1971 Philosophische Anthropologie, Religionsphilosophie (Philosophische Theologie) sowie Geschichte der Philosophie im 19. u. 20. Jh. an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt/M.; zugleich als Gast an der Hochschule für Philosophie in München. Daneben ist er in der Erwachsenen-, Lehrer-, Priesterfortbildung tätig.

Ausgewählte Publikationen: Die Trinitätslehre G. W. F. Hegels (1965, ³1984 (ital. 1993)); Liebe zum Wort (1985); Freiheits-Erfahrung (1986); Leben als Mit-Sein (1990); Spiel-Ernst (1993); Denken vor Gott (1996); Gott-ergriffen (2001); Zur Antwort berufen (2002).

 

Samstag, 19. Oktober 2002, 11 - 14 Uhr, Gartensaal
Sergiu Celibidache - eine charismatische Künstlerpersönlichkeit?

Gesprächsrunde mit
Prof. Dr. Jörg Splett
Holger Liebs
N.N.
moderiert von Jan Schmidt-Garre

 

Ein Teil des Festivals bildet abrundend die Filmreihe im Filmmuseum des Münchner Stadtmuseums vom 11. bis 13. Oktober 2002.

Gezeigt werden Dokumentarfilme, Interviews, Konzert- und Probenmitschnitte - Bekanntes und Unbekanntes mit und über Sergiu Celibidache.

Einzelkarten à EUR 4,- an der Kasse des Filmmuseums ab Anfang Oktober.

Dauerkarten für sämtliche Veranstaltungen im Filmmuseum und zusätzlich alle Gesprächsrundentermine à EUR 30,-

Die Dauerkarte gilt nicht als Eintrittskarte sondern berechtigt zum Erwerb einer Freikarte für die jeweilige Veranstaltung an der Kasse des Filmmuseums. (Kassenöffnungszeiten bitte ab Anfang Oktober beim Filmmuseum unter 089 23 32 05 38 erfragen.)

Die Vorverkaufsgebühr für sämtliche Karten über München Ticket beträgt 12%.

 

Mittwoch, 9.10.
19.00 Uhr


Im Gespräch: Phänomenologie der Musik
PHÄNOMENOLOGIE DER MUSIK - BRD 1982 (ZDF) - 59 min -

Grundlegende Diskussion über das Wesen der Musik zwischen Sergiu Celibidache, Mitgliedern der Münchner Philharmoniker und dem Philosophen Michael Nupen; Im Wechsel mit Ausschnitten aus der Probenarbeit zur 5. Sinfonie von Tschaikowsky mit den Münchner Philharmonikern. - Anschließend Diskussion mit dem Flensburger Musikpädagogen Prof. Dr. Herbert Bruhn zum Thema.


Freitag, 11.10.
18.00 Uhr


Eröffnung des Filmfestivals
mit Mark Mast, Intendant der Sergiu Celibidache Stiftung, und
Stefan Drößler, Leiter des Münchner Filmmuseums

In Probe und Konzert: "Der Feuervogel"
Igor Strawinsky: L'OISEAU DE FEU - SV 1964 (SVT) - P: Lars Egler - Schwedisches Rundfunk-Sinfonieorchester - 113 min -

Zwischen 1963 und 1971 arbeitete Celibidache als ständiger Gastdirigent intensiv mit dem Stockholmer Orchester, mit dem er auch erfolgreiche Tourneen durch Europa unternahm. Die "Feuervogel"-Suite in der Fassung von 1919 gehörte bereits seit Celibidaches frühesten Nachkriegsauftritten mit den Berliner Philharmonikern zu seinen "Paradestücken". Das schwedische Fernsehen hat im vorliegenden einzigartigen Probenmitschnitt die Genese des gesamten Stückes, vom ersten bis zum letzten Takt, mitsamt dem nachfolgenden Konzert dokumentiert. Es gibt keinerlei Kommentare aus dem Off, man hört, wie Celibidache auf Deutsch, Englisch und Italienisch mit den Musikern arbeitet. In ruhigen, konzentrierten Schwarz-Weiß-Bildern folgt dabei die Kamera dem Geschehen und erzeugt eine eigentümliche, faszinierende Schwebe zwischen distanziert planvoller Beobachtung und unmittelbarem Einbezogensein in das spontane Geschehen.

20.30 Uhr

Portrait
CELIBIDACHE. MAN WILL NICHTS - MAN LÄSST ES ENTSTEHEN - D 1992 - R+B: Jan Schmidt-Garre - K: Karl Walter Lindenlaub, Diethard Prengel - M: Johannes Brahms, Giuseppe Verdi, Anton Bruckner, Béla Bartók, Pietro Locatelli, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach - 120 min -

"Du zwingst mich, mit dem Intellekt in dieses Mysterium hineinkommen zu wollen. Und ich bin nicht stark genug zu sagen: Nein, wir können uns nicht darüber unterhalten, was da geschieht - weder kann ich dir etwas sagen, noch kannst du mich befragen." Diese Ablehnung Sergiu Celibidaches gegenüber jeder Form von konservierender, die Einmaligkeit jeder Situation verneinender sprachlicher, ton- oder bildlicher Fixierung, bestand stets als Hürde für jede dokumentarische Zusammenarbeit mit dem Dirigenten. Als Schüler Celibidaches allerdings mit dem besonderen Wohlwollen des Maestros für das filmische Projekt versehen, gelang dem jungen Regisseur Jan Schmidt-Garre ein beeindruckendes Portrait des Musikers und ein interessanter Versuch, aus der filmischen Distanz auf das zu blicken, was dem Maestro selbst am Herzen lag: die Musik. Prädikat: Besonders wertvoll. Der Regisseur Jan Schmidt-Garre ist anwesend.


Samstag, 12.10.
11.00 Uhr


Im Konzert
Nikolai Rimsky-Korsakow: SCHEHERAZADE - BRD 1982 (SWR) - Radio-Sinfonieorchester Stuttgart - 51 min -
Maurice Ravel: BOLÉRO - D 1994 (WDR) - R: János Darvas - Münchner Philharmoniker - 17 min -
(und zusätzliches Material aus Skandinavien)

Konzertmitschnitte, die Celibidache mit verschiedenen deutschen und skandinavischen Klangkörpern in einem Zeitraum von über 30 Jahren und mit äußerst unterschiedlichem Repertoire zeigen. Die WDR-Produktion von 1994 dokumentiert Celibidaches letzte Aufführung von Ravels "Boléro" im Alter von 82 Jahren und bietet somit die Möglichkeit zum direkten Vergleich mit den früheren Konzerten von 1966 und 1984 (vgl. Termin Sonntag, 15.00 Uhr).

15.00 Uhr

Im Gespräch: Sergiu Celibidache als Kompositionslehrer


Christoph Schlüren im Gespräch mit Prof. Peter Michael Hamel, Hamburg über die Entstehung seiner Komposition "Lichtung". - ca. 120 min -
Zusätzlich bisher unveröffentlichtes Filmmaterial, das Hamel und Celibidache bei der Arbeit an der Sinfonie zeigt.

18.00 Uhr

Im Konzert mit Rony Rogoff und Arturo Benedetti Michelangeli
Maurice Ravel: KLAVIERKONZERT G-Dur - GB 1982 (BBC) - R: Robin Lough - London Symphony Orchestra - Solist: Arturo Benedetti Michelangeli - 25 min -
Wolfgang Amadeus Mozart: VIOLINKONZERT KV 219 - BRD 1978 (SWR) - Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz - Solist: Rony Rogoff - 45 min -
Ludwig van Beethoven: KLAVIERKONZERT Nr. 5 op. 73- F 1974 (INA) - Orchestre National de l'ORTF - Solist: Arturo Benedetti Michelangeli - 39 min -

Dieses seltene Filmdokument zeigt den Ausnahmegeiger Rony Rogoff in seiner wiederholten und intensiven Zusammenarbeit mit Celibidache. Es umfasst neben dem Konzert auch die Probenarbeit.

Die gemeinsamen Konzerte mit dem Pianisten Benedetti Michelangeli bedeuteten bis in die 90er Jahre hinein stets Höhepunkte einer Konzertsaison. Das gegenseitige musikalische Einvernehmen der beiden Musiker konnte nicht glücklicher sein, die gegenseitige Bewunderung nicht höher. Es existiert noch ein weiteres Filmdokument dieser außergewöhnlichen Partnerschaft (eine finnische Produktion von 1969, ebenfalls mit dem 5. Klavierkonzert von Beethoven). Der Versuch einer Videoproduktion 1992 in München mit dem Ravel-Konzert scheiterte, da sich der Pianist durch die im Vergleich zur Probe veränderte Beleuchtung gestört fühlte. Das Konzert wurde jedoch bei gedämpfter Beleuchtung zu Ende geführt.

20.30 Uhr

Reportagen und Dokumente: 1946-1990
Ausschnitte aus drei Wochenschauen: WELT IM FILM 91 & 124 - D 1947 (BFA) - Alltags-Probleme im klirrenden Winter. - Yehudi Menuhin kommt nach Berlin und spielt das Violinkonzert von Brahms - 3 min - DER AUGENZEUGE 39 - D 1947 (BFA) - Dimitri Schostakowitsch: 7. SINFONIE (21.12.1946) - 3 min -
Ludwig van Beethoven: "EGMONT"-OUVERTÜRE (1948) - Berliner Philharmoniker - 9 min
(Ausschnitt aus dem Film RÜCKKEHR NACH 40 JAHREN - D 1990 (ZDF) - R Anca Monika Pandelea-
Ausschnitt aus: BIANCO ROSSO CELESTE. CRONACA DEI GIORNI DEL PALIO DI SIENA - I 1963 (RAI) - 2 min -
INTERVIEW. ISOLA LIPARI - I 1964 (RAI) - 4 min -
DER TASCHENGARTEN - BRD 1979 (SWR) R: Dieter Schikling - 5 min -
CELI UND SEINE PHILHARMONIKER - BRD 1987 (BR) - R: Georg Förtsch - 44 min -
GASTSPIEL FÜR DIE HOFFNUNG. SERGIU CELIBIDACHE UND DIE MÜNCHNER PHILHARMONIKER IN RUMÄNIEN - D 1990 (ZDF) - R: Anca Monika Pandelea - 45 min -

Zahlreiche Dokumente aus 50 reichen Schaffensjahren illustrieren Celibidaches außergewöhnlichen Weg als Musiker. Die frühesten, sehr kurzen Wochenschau-Ausschnitte sind rare, zum Teil kuriose Zeugnisse aus den Anfängen im Nachkriegs-Berlin. Sie zeigen den temperamentvollen jungen Feuerkopf u. a. am Pult der Berliner Philharmoniker. Ein besonders wertvolles Dokument zeigt einen Ausschnitt der international Aufsehen erregenden deutschen Erstaufführung der siebten Sinfonie von Schostakowitsch.

Die Reihe führt weiter über zwei wertvolle Dokumente aus Italien: ein kurzes RAI-Interview Anfang der 60er Jahre, das Celibidache auf seinem Landsitz auf der Insel Lipari zeigt, und ein äußerst seltenes Dokument mit Aufnahmen eines Sieneser Dirigierkurses aus etwa der gleichen Zeit. Die kurze Reportage des SDR über Celibidaches einzige Eigenkomposition, die er je mit einem Orchester einstudiert und - in diesem Falle - sogar im Studio eingespielt hat, mischt Einblendungen aus Probenarbeiten und Ausschnitte aus einem Interview zum "Taschengarten".

Schließlich beleuchten die beiden umfassenderen Reportagen seine "Glanzzeit" mit den Münchner Philharmonikern, nicht ohne aufschlussreiche Einblicke in Celibidaches gereifte Musikphilosophie anhand von Interview-Äußerungen und praktischer Probenarbeit. Ein ausführlicher Bericht widmet sich den Konzerten in Celibidaches Heimat Rumänien kurz nach der Öffnung des "Eisernen Vorhangs".

Der Zeitzeuge Prof. Lars Cassio Karbe, der die Sieneser Dirigierkurse Anfang der 60er Jahre aktiv mitgemacht hat, ist anwesend und steht nach den Vorführungen zum Gespräch zur Verfügung.


Sonntag, 13.10.
11.00 Uhr


Dirigent, Komponist, Lehrer: Der "große Schwierige"
MAGIER UND TYRANN - D 1992 (NDR) - R: Günther Specovius - 43 min -
Henri Dutilleux: MÉTABOLES - F 1974 (INA) - R: Jean Hennin - Orchestre National de l'ORTF - 40 min -
Graham Waterhouse: STREICHQUARTETT und Gespräch -

Die hervorragende Dokumentation "Magier und Tyrann" des NDR bietet eine alle Facetten und Perioden berührende, mit reichlich Dokumentarmaterial ausgestattete Einführung in das Phänomen Celibidache. Teile aus dem Interview mit Günther Specovius, das sich als Leitfaden durch die Produktion zieht, sind in limitierter Edition bei EMI auf CD veröffentlicht worden. Nach dieser Einführung wird der Komponist Graham Waterhouse über die direkten Einflüsse Celibidaches auf seine Werke berichten und anhand ihrer Aufführung hörbar machen. Das Filmdokument mit Probe und Konzert der "Métaboles" zeigt ein Beispiel für Celibidaches Einsatz für zeitgenössische Komponisten am Pult des französischen ORTF-Orchesters.

15.00 Uhr

Die Kunst des Dirigierens: Probe, Konzert und Unterricht
Maurice Ravel: BOLÉRO - SV 1966 (SVT) - P: Lars Egler - Schwedisches Rundfunksinfonie-Orchester - 49 min -
DIRIGENTENKURS TRIER - BRD 1977 (ZDF) - R: Gedeon Kovacs - Staatsorchester Pfälzische Philharmonie - 45 min -
Maurice Ravel: BOLÉRO - BRD 1984 (ZDF) - R: Helmut Rost - Münchner Philharmoniker - 20 min -

Die legendäre ZDF-Produktion von 1977 wirft einen intensiven Blick auf den Lehrer Celibidache: immer wach, absolut direkt im Zugriff auf die Eigenarten der Studenten, stets ein erbarmungslos konfrontierender Spiegel jeder kleinsten Geste, aber auch mit Charme verführend und das Gute fördernd. Ergänzend dazu ein Gespräch im Kreise seiner Trierer Studenten.

Umrahmt wird der Trierer Kurs von Beispielen für Celibidaches Dirigierkunst: Ravels "Boléro" einmal in ausführlicher Probe und Konzert mit dem Schwedischen Rundfunk-Sinfonieorchester von 1966 - ein Dokument, das ebenso als anspruchsvolle filmische Arbeit gelten kann - und einmal in einer feurigen Aufführung mit den Münchner Philharmonikern von 1984, rund zwanzig Jahre später.

18.00 Uhr

Bei der Probe
Richard Strauss: TILL EULENSPIEGEL - BRD 1964 (SWR) - Radio-Sinfonieorchester Stuttgart - 52 min -
Gabriel Fauré: REQUIEM - GB 1982 (BBC) - R: Cyril Frankel - London Symphony Orchestra - London Symphony Chorus - Solisten: Marie McLaughlin, Gwynne Howell - 55 min -

Das Filmdokument der Till Eulenspiegel-Probe in Stuttgart gilt zu Recht als legendär. Kaum ein anderer Mitschnitt zeigt Celibidache in solchem Überschwang. Die Präzision, die Wachheit, die Schlagfertigkeit und Reaktionsschnelligkeit erscheinen ins Extrem gesteigert. Man beginnt zu fühlen, aus welcher Kräften sich Celibidaches Ausnahmerang als Dirigent speiste.

Der Maestro, der fast 20 Jahre später vor dem Chor und Orchester der London Symphony steht erscheint dagegen abgeklärter und ruhiger, natürlich gereifter, aber der Hintergrund des unglaublichen Anspruchs, den er verkörperte, ist genauso spürbar und durch die Gegenüberstellung der beiden Probenmitschnitte erhält man einen faszinierenden Eindruck des umfassenden Wissens und der musikalischen Dimensionen Celibidaches. Das BBC-Dokument folgt der Probenarbeit an Faurés Requiem über 3 Tage und zeigt die Arbeit auch die Einzelarbeit mit den Solisten.

20.30 Uhr

Portrait
LE JARDIN DE SERGIU CELIBIDACHE (DER GARTEN DES SERGIU CELIBIDACHE) - F 1996 - R+B: Serge Ioan Celebidachi - K: Bryan Hook - M: Anton Bruckner, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Joseph Haydn, Béla Bartók - 147 min, OmU -

Einfühlsames Portrait, das dem Blick des Dirigenten auf die Orchesterarbeit ebenso folgt wie seiner Art des Unterrichts und seiner Wahrnehmung der Natur. "Der Garten des Sergiu Celibidache" ist eine sehr persönliche Hommage des Sohnes an den Vater. Die subjektive Anteilnahme des Autors, der dem Dirigenten näher stand als jeder andere, erhält jedoch dadurch objektive Gültigkeit, dass Celebidachi die Lehre seines Vaters, die "Phänomenologie der Musik", und ihre Anwendung zum kursorischen Leitfaden des Films machte.

 

 

 

Meisterklassen - Repertoire und Anmeldung

Repertoire für die Meisterklassen

Die Meisterklassen dienen nicht nur der Vermittlung der durch Celibidache inspirierten Musizierpraxis sondern auch der Auseinandersetzung mit Neuer Musik. Ein wesentlicher Schwerpunkt wird auf die Einstudierung von Musik des 20. und 21. Jahrhunderts gelegt. Insbesondere sollen Komponisten, die in enger Beziehung zu Sergiu Celibidache standen, wie z.B. Heinz Tiessen, Günter Bialas, Harald Genzmer oder Peter Michael Hamel, bevorzugt behandelt werden.

Meisterklasse für Violine - Ida Haendel

Arbeitsphase: 11. - 13. Oktober 2002
Ort: Bayerische Theaterakademie August Everding
Kursbeitrag: Euro 280,-

Meisterklasse für Streicher - Rony Rogoff

Meisterklasse für Streicher mit Rony Rogoff für Ensembles unterschiedlicher Größe und Solisten

Arbeitsphase: 7. - 10. Oktober und 17. - 19. Oktober 2002
Ort: Bayerische Theaterakademie August Everding
Kursbeitrag: Euro 245,-
Abschlusskonzert: Im Rahmen der Langen Nacht der Musik am 19. Oktober 2002 im Prinzregententheater

Meisterklasse für Blechbläser - Wolfgang Gaag

Meisterklasse für Blechbläser mit Wolfgang Gaag mit Orchesterpraxis zur Vorbereitung auf Probespiele, Konzerte und Orchesterstellen unter besonderer Berücksichtigung von Ansatz und Atmung (Clinics).

Arbeitsphase: 11. - 19. Oktober 2002
Ort: Hochschule für Musik und Theater München
Kursbeitrag: Euro 150,- (für Teilnehmer am Festivalorchester ist die Meisterklasse für Blechbläser im Kursbeitrag enthalten)
Abschlusskonzert: Im Rahmen der Langen Nacht der Musik am 19. Oktober 2002 im Prinzregententheater

Die Meisterklassen dienen nicht nur der Vermittlung der durch Celibidache inspirierten Musizierpraxis sondern auch der Auseinandersetzung mit Neuer Musik. Ein wesentlicher Schwerpunkt wird auf die Einstudierung von Musik des 20. und 21. Jahrhunderts gelegt. Insbesondere sollen Komponisten, die in enger Beziehung zu Sergiu Celibidache standen, wie z.B. Heinz Tiessen, Günter Bialas, Harald Genzmer oder Peter Michael Hamel, bevorzugt behandelt werden.

 

 

 

Festivalorchester

Festivalorchester mit aktiven und ehemaligen Konzertmeistern und Stimmführern der Münchner Philharmoniker unter der Leitung von Enrique García Asensio

Die Dozenten des Festivalorchesters haben als Konzertmeister und Stimmführer der Münchner Philharmoniker über Jahre unter Sergiu Celibidache gespielt und vieles aus dieser Zusammenarbeit in ihre Musizierpraxis übernommen. Dieses geistige und musikpraktische Erbe geben sie bei ihrer Unterrichtstätigkeit im Rahmen des Festivalorchesters an junge MusikerInnen weiter.

Das Projekt wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Orchesterakademie der Münchner Philharmoniker und der Jungen Münchner Philharmonie.

Arbeitsphase: 11. - 19. Oktober 2002, ab 11. Oktober Stimm- und Satzproben, ab 14. Oktober Tuttiproben.

Kursbeitrag: Euro 150,-

Ort: Hochschule für Musik und Theater München

Repertoire:
Günter Bialas - Marsch-Fantasie für Großes Orchester
Anton García Abril - Celibidachiana
Joaquín Rodrigo - Homenaje a la Tempranica
Manuel de Falla - El sombrero de tres picos, 1. und 2. Suite

Besetzung: 16/14/12/10/8 - 3*/3/2/4 - 6/3/4/1 - timp + 5 - p - cel - hp

Abschlusskonzert:
Zur Eröffnung der Langen Nacht der Musik am 19. Oktober 2002 im Prinzregententheater

Dozenten:
Violine: Sreten Krstic
Viola: Helmut Nicolai
Violoncello: Michael Hell
Kontrabass: Dorin Marc

Hohes Holz: Michael Martin Kofler
Tiefes Holz: Martin Spangenberg

Horn: Wolfgang Gaag
Trompete: Uwe Komischke
Posaune: Dankwart Schmidt

Schlagzeug: Peter Sadlo

Dirigent: Enrique García Asensio

 

 

 

Dirigierkurs - Konrad von Abel

Dirigierkurs mit Orchester mit Konrad von Abel

Der Kurs richtet sich an Dirigierstudenten sowie an Schul- und Kirchenmusiker mit Orchestererfahrung. Die Kursstücke sind so vorzubereiten, dass sie auswendig dirigiert werden können. Es besteht die Möglichkeit, dem gesamten Kurs (außer den Nachbesprechungen) als passiver Teilnehmer beizuwohnen.

Kursinhalt und -verlauf:
Der Kurs gliedert sich in zwei Phasen zu je fünf Tagen.

Die Themenbereiche des ersten Teils sind

a) die theoretischen und praktischen Grundlagen der funktionellen Schlagtechnik.
Anhand von spezifischen Übungen wird die grundlegende Bedeutung des frei ausschwingenden Arms zur unmittelbaren Übertragung von musikalischen Impulsen erfahrbar. Die traditionellen Schlagfiguren werden aus den natürlich zugrundeliegenden metrischen Beziehungen hergeleitet. An geeigneten Beispielen aus dem Kursprogramm wird an der Übereinstimmung der Gestik mit dem musikalischen Ausdruck gearbeitet.

b) eine kompakte Einführung in die Phänomenologie der Musik, wie sie von Sergiu Celibidache begründet und gelehrt wurde.
Der zeitliche Rahmen zwingt zu einer Beschränkung auf folgende Aspekte:

- Phrasierung und ihre essentielle Bedeutung für jede kontinuierliche musikalische Gestaltung

- Tempo als nicht messbare Bedingung (Tempo ist nicht gleich Geschwindigkeit!) dafür, dass musikalischer Zusammenhang entstehen kann

- Musikalische Form als jeweils einmaliger, lebendiger Prozess

Aus max. 24 aktiven Teilnehmern werden am Ende der ersten Arbeitsphase ca. acht Dirigenten nach ihrer Fähigkeit, ihre Klangvorstellung mit Hilfe der Gestik zu übertragen, ausgewählt. Sie werden in der zweiten Woche täglich 15 - 20 Minuten das Orchester dirigieren und dabei die Gelegenheit haben, die Kursstücke - im Sinne der in der ersten Woche erworbenen Kriterien - zur Darstellung zu bringen. Die übrigen aktiven Teilnehmer können im Rahmen der verbleibenden zeitlichen Möglichkeiten gelegentlich dirigieren.

Als Vorbereitung auf den Kurs wird die Lektüre des Vortrags von Sergiu Celibidache "Über musikalische Phänomenologie" (triptychon, 2001) empfohlen.

Repertoire:
J. Haydn - Symphonie Nr. 92 in G-Dur ("Oxford")
W. A. Mozart - Symphonie Nr. 38 in D-Dur ("Prager")
L. v. Beethoven - Symphonie Nr. 6 in F-Dur ("Pastorale"), 1. - 3. Satz
R. Wagner - Siegfried-Idyll
I. Strawinsky - Concerto en Ré pour orchestre à cordes, 1. & 2. Satz
A. Honegger - Pastorale d'été

Arbeitsphase:
ohne Orchester vom 7. bis 11. Oktober, jeweils 10 - 13 Uhr und 15 - 18 Uhr
mit Orchester vom 13. bis 17. Oktober (je 3,5 Stunden zzgl. Nachbesprechung)

Assistent: Alejandro Vila

Kursorchester: Orchestre Interrégional Européen mit Bläsern der Jungen Münchner Philharmonie

Ort: Hochschule für Musik und Theater München

Kursbeitrag: für aktive Teilnehmer Euro 380,- (zuzüglich Euro 120,- für die ausgewählten Dirigenten der zweiten Woche); für passive Teilnehmer Euro 150,- für den gesamten Kurs, Euro 20,- pro Tag (bei passiver Teilnahme für Studenten 50 % Ermäßigung)

 

 

 

Konrad von Abel

Konrad von Abel, 1958 in Stuttgart geboren, erhielt dort seine erste musikalische Ausbildung bei den Hymnus-Chorknaben. Bereits im Alter von 17 Jahren lernte er Sergiu Celibidache kennen und empfing von dessen Art zu musizieren die entscheidenden Impulse. Von Abel setzte parallel zum Klavier- und Musiktheoriestudium an der Musikhochschule Stuttgart, das er 1983 mit dem künstlerischen Diplom abschloss, seine Dirigierausbildung in den Meisterkursen Sergiu Celibidaches fort. Von 1986 bis 1989 studierte er zudem Philosophie (Prof. Henrich) und Musikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Während er von 1986 bis 1996 künstlerischer Assistent Celibidaches bei den Münchner Philharmonikern und verantwortlicher Dozent für dessen Dirigierklasse war, entfaltete von Abel umfangreiche Dirigieraktivitäten u.a. in Frankreich, Italien, Deutschland, Finnland und Japan. Die zur Verwirklichung seiner musikalischen Vorstellung nötigen Arbeitsbedingungen sind im herkömmlichen Musikbetrieb immer seltener zu finden. Deshalb wirkt von Abel überwiegend an Orten und Einrichtungen außerhalb der großen Musikzentren, wo er die geeigneten Bedingungen selbst schaffen kann.

Einen Teil seiner Arbeit widmet er dem Aufbau professioneller Orchester in Ländern wie Italien, Frankreich, Venezuela oder den Philippinen. Seine zahlreichen Seminare über musikalische Phänomenologie, seine Meisterkurse für Kammermusik und die Dirigierkurse in Frankreich, in der Schweiz und in Deutschland werden von Musikern und Musikinteressierten aus aller Welt besucht. Als work-in-progress vefolgt er das Thema "Artikulation und Phrasierung", das ihn seit seiner Diplomarbeit beschäftigt.

Konrad von Abel ist künstlerischer Leiter der 1999 ins Leben gerufenen Académie Internationale de Musique unweit von Besançon. Mit dem dort ansässigen Orchestre Interrégional Européen gastiert er mit großem Erfolg in Frankreich und Deutschland.

Als Gründer und ständiger Dirigent des Monteverdi-Chores München gibt er mit diesem hochqualifizierten A-capella-Ensemble regelmäßig Konzerte in Deutschland und andernorts.

Enrique García Asensio

Enrique García Asensio studierte in Madrid Violine, Kammermusik und Komposition. Anschließend studierte er an der Hochschule für Musik in München Dirigieren bei Lessing, Eichhorn und Mennerich. Diese Studien führte er in Siena bei Sergiu Celibidache fort, dessen Assistent er später auch bei Meisterklassen in Siena, Bologna und München war. Als Dirigent gewann er 1962 den RAI-Preis und 1967 erhielt er einen ersten Preis beim internationalen Dimitri Mitropoulos Dirigierwettbewerb. Er wurde hier mit der Goldmedaille ausgezeichnet, verbunden mit einer Position als 1. Kapellmeister des National Symphony Orchestra in Washington, DC (1967 - 1968).

In Spanien dirigierte er alle führenden Orchester, u.a. war er Leiter und Dirigent des Spanischen Rundfunksinfonieorchesters in Madrid (1966 - 1984 & 1998 - 2001), musikalischer Berater und Erster Gastdirigent des Sinfonieorchesters von Bilbao (1985 - 1991), ständiger Dirigent und Musikalischer Direktor des Städtischen Sinfonieorchesters von Madrid (1993 - 1998). Seit 1991 ist er erster Gastdirigent des Orchesters von Valencia. Außerhalb Spaniens leitete er Orchester in anderen europäischen Ländern und in Nord- und Südamerika. Er arbeitete mit berühmten Sängern wie Teresa Berganza, Montserrat Caballé, Alfredo Kraus, Plácido Domingo, Pilar Lorengar, Jaime Aragall, José Carreras, Shirley Berret, Pedro Lavirgen, Fiorenza Cossoto. Schallplattenaufnahmen machte Enrique García Asensio insbesondere in Spanien und England.

Mit einer Zarzuela-Aufnahme mit Teresa Berganza und dem English Chamber Orchestra gewann er den Grand Prix International du Disque de l´Académie Charles Cros, Paris. 1991 gewann er den Preis der besten Interpretation einer spanischen Komposition, verliehen vom spanischen Kulturministerium.

Seit 1969 ist Enrique García Asensio Mitglied der Königlichen Akademie der Schönen Künste San Carlos in Valencia und seit 1970 hat er eine Professur für Komposition am Konservatorium in Madrid inne.

Wolfgang Gaag

Dass Wolfgang Gaag, geb. 1943 in Waldsassen, einst Hornist werden würde, stand keineswegs sofort fest. Sein musikalisches Talent zeigte sich allerdings schon im Grundschulalter, als er ersten Musik- und Gesangsunterricht erhielt. Nach dem Wechsel aufs Realgymnasium waren zunächst Violine und Bratsche seine Instrumente und er trat erstmals solistisch als Geiger auf.

Nach dem Abitur in Bayreuth 1964 fiel die Entscheidung zu Gunsten des Horns. Er nahm sein Studium an der Hochschule für Musik in Berlin (u. a. Horn bei Prof. Gohlke, Musiktheorie und Tonsatz bei Prof. Ernst Pepping) auf und studierte parallel dazu an der TU Berlin mit dem Ausbildungsziel Tonmeister. 1969 schloss er seine Studien ab. Bereits während des Studiums war Wolfgang Gaag Solo-Hornist im "Rias-Jugendorchester" und im Orchester der Jeunesses Musicales.

Nach dem Studium wurde er Solo-Hornist der Bamberger Symphoniker, zwischen 1979 und 1981 war Wolfgang Gaag Mitglied des Orchesters der Bayreuther Festspiele, ab 1980 Solo-Hornist des Radio-Sinfonie-Orchesters Stuttgart und seit 1982 Solo-Hornist der Münchner Philharmoniker.

Sein besonderes pädagogisches Talent beweist Wolfgang Gaag im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an den Staatlichen Hochschulen für Musik in Trossingen (1982-1985), Stuttgart (1986-1991) und München, wo er seit 1995 eine ordentliche Professur für das Fach Horn inne hat, sowie als Leiter zahlreicher Meisterkurse. Als Juror ist er bei vielen Wettbewerben im In- und Ausland tätig.

Darüber hinaus tritt Wolfgang Gaag als Solist und Kammermusiker mit namhaften Dirigenten und Orchestern im In- und Ausland auf. Er zählt zu den Gründern der Deutschen Bläsersolisten und von German Brass.

Ida Haendel

Als eine der meist bewunderten Musikerinnen unserer Zeit, verkörpert Ida Haendel die große Tradition des Violinspiels. Sie liegt begründet in ihrer frühen Zusammenarbeit mit berühmten Pädagogen wie Carl Flesch und George Enescu.

Seit Ida Haendel im Alter von vierzehn Jahren ihr spektakuläres Londoner Debut mit einem Konzert unter der Leitung von Sir Henry Wood gab, machte sie eine beispiellose Karriere mit zahllosen Erfolgen in allen Konzertsälen der Welt, begleitet von Kritiken, die vorbehaltlos ihre meisterhafte Technik und ihre eingehende Musikalität rühmten.

Sie hat mit den größten Orchestern und unter den berühmtesten Dirigenten gespielt. Ihre Aufnahmen sind ausnahmslos Prüfsteine, an denen andere gemessen werden. Ihre neueste Aufnahme wurde beispielsweise mit dem begehrten Diapason d'or ausgezeichnet. In einer Kritik von Ida Haendels Aufführung von Elgars Violinkonzert, schrieb Nicholas Kenyon in der London Times: "Falls es heute einen musikalischeren Geiger als Ida Haendel gibt, müsste ich ihn oder sie erst noch hören. Haendels Qualitäten, ein unaufdringlich präziser Sinn für Stil, eine brillante Zwanglosigkeit beim Phrasieren, ein feines Gespür für die groß angelegte Richtung eines Stückes sind Qualitäten, die zur Zeit, einer Zeit in der kalte Präzision und oberflächlicher Glanz zum Ideal erhoben werden, leider nicht besonders geschätzt werden."

Der Kritiker Richard Dryer vom Boston Globe fasste Ida Haendels Virtuosität in einer kürzlich erschienenen Besprechung ihrer Aufführung von Beethovens Violinkonzert mit dem Boston Symphony Orchestra treffend zusammen: "Frisch - noch immer belebt jugendliche Inspiration alles, was Haendel tut; sie kennt alles, aber sie ist noch immer auf Entdeckungsreise. Sie spielt die Noten mit so einer Einfachheit, Klarheit und emotionaler Kraft, dass sie einem das Herz zerreißen".

Ida Haendel macht in erster Linie Plattenaufnahmen für EMI, Decca und Testament. Videos von ihren Aufführungen sind bei Video Artists International verlegt.

Michael Hell

Michael Hell wurde als Sohn einer Musikerfamilie in Wien geboren. Er studierte Violoncello an der Wiener Musikhochschule in der Meisterklasse von Prof. Tobias Kühne. 1980 beendete er das Studium mit hohen Auszeichnungen.

1981 verpflichteten ihn die Münchner Philharmoniker als ersten Solocellisten. Seit Jahren pflegt er darüber hinaus eine intensive kammermusikalische Tätigkeit. Er ist Gründungsmitglied der Wiener Streichersolisten und des Gasteig Trio München. Er ist Cellist im Wiener Streichquintett, Gelius Klaviertrio, spielt Cello-Duo mit Werner Thomas Mifune, den Philharmonischen Cellisten, mit seinem Bruder, dem Geiger Prof. Josef Hell, Duo und Streichquartett.

Unter Anleitung von Sergiu Celibidache erarbeitete er jahrelang auch die phänomenologischen Gesichtspunkte der Musik und des Klanges.

Als Solist spielte er Cellokonzerte mit namhaften Dirigenten wie Christoph von Dohnányi, Herbert Blomstedt, Hiroshi Wakasugi, Dimitrij Kitajenko, Maxim Schostakowitsch und vielen mehr in Deutschland, Italien, Österreich, Japan, Norwegen und der Schweiz.

Als Solist, Kammermusiker und Lehrer bereiste er viele europäische Länder, Südamerika und regelmäßig Japan. Er wirkte bei diversen Festspielen mit, den Schwetzinger, Bregenzer, Ludwigsburger und Salzburger Festspielen, und auch dem Carinthischen Sommer. Darüber hinaus nahm er etliche CDs auf, und machte Rundfunk- und Fernsehaufnahmen.

Michael Hell spielt auf einem Meisterinstrument von Januarius Gagliano aus dem Jahr 1736.

Uwe Komischke

Uwe Komischke wurde 1961 in Schwelm/NRW geboren. Nach musikalischer Ausbildung begann er seine Laufbahn mit 18 Jahren als 1. Solotrompeter im Städtischen Orchester Gelsenkirchen. 1983 wechselte er in gleicher Position zu den Münchner Philharmonikern unter ihrem Chefdirigenten Sergiu Celibidache. 1987 erhielt er eine Dozentur für Trompete am Richard-Strauss-Konservatorium in München.

Solistisch ist Uwe Komischke in zahlreichen Konzerten im In- und Ausland zu hören, zuletzt wieder in Japan mit dem 2. Brandenburgischen Konzert von J. S. Bach und bereits zum zweiten Mal mit dem Nagoya Philharmonic Orchestra. Dabei wurde das Trompetenkonzert von A. Arutjunjan für die Fernsehübertragung des NHK-Neujahrskonzertes aufgeführt. Zahlreiche Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen, sowie auch seine kammermusikalische Arbeit, z.B. mit den Münchner Kammersolisten, einem Barockensemble, dessen Gründer und Leiter er ist, oder auch mit den Brass Soloists machten ihn in Fachkreisen bestens bekannt, so dass Komponisten wie Hans Stadlmair oder Peter Michael Hamel ihm Werke widmen, so u.a. das "Concerto lirico für Corno da caccia und Streichorchester". Auch bei den verschiedenen Festivals ist er ein gern gesehener Gast wo er immer wieder mit namhaften Solisten wie Yuri Bashmet oder Vassily Lobanov, um nur zwei zu nennen, und Ensembles wie den Moskauer Solisten zusammenarbeitet. Da er sich außerdem mit der Instrumentenentwicklung befasst, spielt er heute nur noch auf seinen von ihm zusammen mit Norbert Axmann entwickelten Instrumenten.

Anläßlich eines Meisterkurses an der Sensoku Gakuen Hochschule für Musik in Tokyo wurde ihm im April 1993 eine Gast-Professur angeboten. Seit September 1994 hat Uwe Komischke einen Ruf als Professor für Trompete an die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.

Michael Martin Kofler

Der 1966 in Villach geborene Flötist Michael Martin Kofler wurde noch während des Studiums, das er an der Wiener Musikhochschule bei Werner Tripp und Wolfgang Schulz, sowie bei Peter-Lukas Graf an der Musikakademie Basel absolvierte, 1987 Soloflötist des Gustav Mahler Jugendorchesters unter Claudio Abbado. Ende desselben Jahres wurde er von Sergiu Celibidache zum Soloflötisten der Münchner Philharmoniker gewählt.

Bereits seit frühester Jugend wurde er mehrfach bei internationalen Wettbewerben (Prag, Brüssel, Bari, Uelzen und ARD-Wettbewerb München) ausgezeichnet. Neben den Kulturförderungspreisen der Münchner Konzertgesellschaft und des Landes Kärnten, sowie dem Würdigungspreis des Österreichischen Wissenschaftsministers, wurde ihm 1993 der Kulturpreis seiner Heimatstadt Villach verliehen.

Seit 1983 gibt Michael Martin Kofler weltweit viele Solokonzerte, Recitals und Kammermusikabende und wirkt als Solist und Kammermusiker bei CD-, Rundfunk-, und Fernsehaufnahmen mit. Bei bedeutenden Orchestern, wie z. B. der Academy of St.-Martin-in-the-Fields, den Philharmonischen und Symphonischen Orchestern von Prag, Tokyo, Osaka, Kyoto, Salzburg, Linz, Warschau und Zagreb, dem Wiener, Münchner, Stuttgarter und Württembergischen Kammerorchester, der Salzburger Kammerphilharmonie, der Amsterdam Sinfonietta, dem Australian Chamber Orchestra, u.v.m. ist er ein gern gesehener Gast. Renommierte Dirigenten wie James Levine, Dimitri Kitajenko, Fabio Luisi, Bruno Weil, Gilbert Varga, Hans Graf, Sir Neville Marriner, Hubert Soudant, Gunther Schuller, Milan Horvat, Andrey Boreyko, Kazushi Ono, u. v. a. waren seine Partner.

Seit Oktober 1989 betreut er als Professor eine Konzertfachklasse an der Universität für Musik Mozarteum Salzburg.

Sreten Krstic

Sreten Krstic, seit 1980 Mitglied der Münchner Philharmoniker (seit 1982 als 1. Konzertmeister), wurde 1953 in Belgrad geboren. Er begann im Alter von sieben Jahren, Violine zu spielen und beendete vierzehn Jahre später sein Musikstudium in Belgrad bei Prof. Tokov und Prof. Pavlovi. Schon ein Jahr vorher hatte er einen Preis beim internationalen Wettbewerb der Jeunesses Musicales im Fach Duo Violine-Klavier gewonnen. Drei Jahre später gewann er den internationalen Wettbewerb von Belgrad im Fach Violine und erhielt zusätzlich einen Sonderpreis für die beste Interpretation der Solosonaten Bachs.

Konzerttourneen führten ihn durch Europa, Japan, die USA und die GUS. Als Solist spielte er, u.a. mit Sergiu Celibidache, Zubin Mehta, Vaclav Neumann, Hiroshi Wakasugi, Horst Stein, und Dimitij Kitajenko.

Sreten Krstic wurde zu Aufnahmen vom Westdeutschen Rundfunk, Bayerischen Rundfunk und von der BBC Manchester eingeladen und spielte bei allen Rundfunkanstalten und in allen Fernsehstudios im ehemaligen Jugoslawien. Er gründete 1996 das Philharmonische Streichsextett und zur Eröffnung des Gasteig 1985 mit Martin-Albrecht Rohde (Viola) und Michael Hell (Violoncello) das Gasteig Trio München. Mit diesem Trio hat er eine CD eingespielt mit Werken von Villa-Lobos und Schubert. Außerdem machte er mehrere Schallplatten- und CD-Aufnahmen, unter anderem für Thorofon und Arte Nova Classics.

Er gibt regelmäßig Konzerte in Deutschland und im europäischen Ausland.

Dorin Marc

Dorin Marc wurde 1958 in Rumänien geboren. Er studierte bei Prof. Nicolae Popa und Prof. Ion Cheptea Kontrabass an der Hochschule für Musik Ciprian Porumbescu in Bukarest.

Von 1981 - 1992 war er Solokontrabassist der Philharmonie Cluj-Napoca (Klausenburg) in Rumänien, von 1987 - 1992 zusätzlich auch Solokontrabassist im Orchestra Internationale d'Italia. Seit 1992 ist er Solokontrabassist der Münchner Philharmoniker.

Dorin Marc gewann zahlreiche nationale und internationale Preise, so 1977, 1979 und 1986 erste Preise beim Landeswettbewerb und 1986 den Preis der rumänischen Musikkritik, 1979 den dritten und 1981 den ersten Preis beim internationalen Instrumentalwettbewerb in Markneukirchen. Beim Concour de Genève gewann er 1978 eine Bronzemedaille und 1983 die Silbermedaille. Beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD München gewann er 1979 den Spezialpreis der Jury und 1985 einen zweiten Preis. In Mittenwald errang er 1991 den ersten Preis, verbunden mit einer Mitgliedschaft auf Lebenszeit bei der International Society of Bassists.

Konzerte führten ihn durch alle bedeutenden kulturellen Zentren Rumäniens und darüber hinaus nach Bulgarien, Deutschland, die Schweiz, Frankreich, Italien, Ungarn, Spanien, Schweden und Dänemark. Aufnahmen machte er mit dem Rumänischen Fernsehen und Rundfunk, dem Hessischen Rundfunk, dem Schweizer Fernsehen und Radio Leipzig. 1991 erschien eine vielbeachtete Aufnahme mit dem Kontrabassquartett Mobile bei Electrecord in Bukarest.

Seit 1998 unterrichtet Dorin Marc an der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Begleitend gab er bislang internationale Meisterkurse in Lanciano, Fermo und Pescara, in Koblenz, in Malmö und in San Sebastian. Im Jahre 2001 wurde er außerdem zum Professor an die Toscanini-Akademie in Bologna berufen.

Helmut Nicolai

Der in Königsberg geborene Helmut Nicolai erhielt während seines Bratschenstudiums in Hamburg den Kammermusikpreis der deutschen Musikhochschulen und der Biennale Bordeaux.

Kurze Zeit später wurde er für 13 Jahre Mitglied der Berliner Philharmoniker. Während dieser Zeit spielte er mit dem Consortium Classicum fast die gesamte Bläser-Streicher Kammermusik bei EMI, Philips, Decca und Orfeo ein.

1981 wurde er Solobratscher bei den Münchner Philharmonikern.

Kammermusikreisen und Solokonzerte führten ihn auf alle fünf Kontinente. Zu seinen renommierten Kammermusikpartnern gehören u.a. Christoph Eschenbach, Thomas Brandis und James Galway.

Seit 1992 ist Helmut Nicolai Bratscher im Rosamunde Quartett München, dem er fortan neben der Orchesterarbeit seine gesamte Energie widmet. Mit dem Rosamunde Quartett erschienen bis jetzt sechs CDs, die letzten vier beim legendären Label ECM New Series.

Rony Rogoff

"Rony Rogoff ist der einzige Geiger, der auf jeden spezifischen Stil die richtigen Proportionen anwendet, und der überragende Mozartspieler unserer Zeit - einer der wenigen, die von der hinter den Klängen liegenden Wahrheit wissen und fähig sind, diese auch zum Ausdruck zu bringen." So sah Sergiu Celibidache seinen einstigen Schüler.

Der aus Israel stammende Rony Rogoff erhielt ersten Geigenunterricht von seinem Vater, einem Gründungsmitglied des Israel Philharmonic Orchestra, und von Ramy Shevelov. Dann studierte er an der Juilliard School in New York bei Ivan Galamian und vor allem bei Dorothy DeLay. Schließlich war er noch Schüler Joseph Szigetis in der Schweiz. Als Solist wurde er neben dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta, u. a. von den wichtigsten Orchestern aus Philadelphia, San Francisco, Paris, Madrid, Tokyo, Manila, Caracas, den Rundfunkorchestern Kopenhagen und Stuttgart, den Münchner Philharmonikern und dem Orchestre de la Suisse Romande begleitet, unter Dirigenten wie Celibidache, Bernstein, Ceccato oder Arthur Fiedler.

Legende wurden seine Solo-Auftritte im New Yorker Lincoln-Center mit Bach-Partiten und Stockhausens "Zodiac". Neben der Beherrschung des gesamten gängigen Repertoires hatte Rogoff auch immer die Bereitschaft, sich völlig in den Dienst entlegener Literatur zu stellen, so z. B. mit der Erstaufführung des Violinkonzerts des großen Norwegers Fartein Valen in der Carnegie Hall und Kopenhagen. Kritikerpapst Stuckenschmidt erklärte 1982 bei den Berliner Festwochen nach der Aufführung des Violinkonzerts von Alban Berg mit den Münchner Philharmonikern unter Sergiu Celibidache, diese Darbietung stimme mit dem letzten Willen des Komponisten - den er noch kannte - überein, wie keine andere.

Rony Rogoff veröffentlichte Aufnahmen u.a. bei Sony, Denon und Columbia und nahm weltweit bei zahlreichen Rundfunkanstalten auf.

Die über viele Jahre währende Zusammenarbeit mit Celibidache war musikalisch sicher die prägendste im Leben Rogoffs. Zusätzlich ließ der ständige Austausch mit vielen erstklassigen Künstlern ihn weltweit zu einem der erfahrensten Violinpädagogen werden. Hinter seine Arbeit als Lehrer hat er inzwischen auch seine solistische Tätigkeit weit zurückgestellt. Er gibt regelmäßig Meisterkurse in Südamerika, Japan, Österreich und Deutschland. Seit 1976 ist Rony Rogoff auch kontinuierlich als Orchestererzieher und Dirigent tätig, so zunächst beim Danish Radio Orchestra, dann u.a. beim Münchner Jugendorchester, beim Cervera Festival Orchestra, bei zahlreichen Orchestern in Japan, Manila und Venezuela.

Ab 1994 begann er mit dem Aufbau der Accademia Musicale di San Giorgio, die sich seit 1999 unter dem Dach der Fundazione Giorgio Cini in Venedig befindet und deren Künstlerischer und Musikalischer Leiter er heute ist.

Peter Sadlo

Peter Sadlo wurde von der Presse als Jahrhundertbegabung bezeichnet. Sein außerordentliches musikalisches Gespür und die ungeheure Virtuosität auf seinem breiten Instrumentarium haben Peter Sadlo den größten Beifall des Publikums und der Kritiker eingebracht und ihn zu einem weltweit gefragten Künstler gemacht.

Peter Sadlo studierte am Konservatorium Nürnberg und an der Musikhochschule Würzburg bei Siegfried Fink. Am stärksten wurde sein Spiel von Sergiu Celibidache geprägt. Peter Sadlo erhielt mehrere erste Preise, so beim Concours International Genève (1982) und Internationalen Musikwettbewerb der ARD München (1985). Damit wurde bei beiden Wettbewerben erstmals ein erster Preis in diesem Fach verliehen. Er war 15 Jahre Solopauker bei den Münchner Philharmonikern und begann 1998 seine Karriere als Solist, Ensembleleiter, Dirigent, Komponist und Arrangeur.

Seit 1990 ist er Professor für Pauke und Schlagzeug am Mozarteum Salzburg und an der Hochschule für Musik und Theater in München.

Peter Sadlo tritt bei allen großen Orchestern und Musikfestivals auf. Neben Solorecitals gibt er Konzerte mit seinem Modern Art Percussion Ensemble mit jungen Schlagzeugern, Peter Sadlo and friends, Piano & Percussion mit Anna Gourari und mit Kammermusikpartnern wie Martha Argerich, Gidon Kremer und Heinrich Schiff. In der Saison 2002/03 gibt er Konzerte mit dem Rundfunk Sinfonie-Orchester Berlin, SWR Sinfonieorchester Stuttgart, Staatskapelle Weimar, Orchestra Nazionale Sinfonica della RAI und Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra.

Peter Sadlo hat zahlreiche CDs bei Koch Schwann und Deutsche Grammophon eingespielt, für die er u.a. mit dem "Echo Klassik 1998" ausgezeichnet wurde. Teldec hat im Herbst 2001 die CD World Percussion Music mit Peter Sadlo and friends veröffentlicht.

Dankwart Schmidt

Dankwart Schmidt wurde 1951 in Nürnberg geboren. Sein Studium der Posaune absolvierte er in Nürnberg, Hannover und München.

Seit 1971 ist er in München als Soloposaunist tätig, zuerst an der Bayerischen Staatsoper, dann bei den Münchner Philharmonikern. Hier war er während der ersten Jahre der Ära Celibidache auch im Orchestervorstand aktiv, wo es durchaus auch zu Meinungsverschiedenheiten mit Celibidache kam.

Dankwart Schmidt konnte viele Preise gewinnen, so war er beispielsweise Preisträger im Deutschen Musikwettbewerb.

Seine pädagogischen Fähigkeiten konnte er von 1977 - 1989 als Dozent an der Staatlichen Musikhochschule München beweisen.

Dankwart Schmidt verfügt außerdem über langjährige Erfahrungen als Dirigent und Ensembleleiter.

Martin Spangenberg

Der 1965 in Wangen im Allgäu geborene Klarinettist Martin Spangenberg bekam seinen ersten Unterricht mit acht Jahren bei Fritz Hauser. 1984 - 1989 studierte er bei Hans Deinzer an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Er war Mitglied des Landesjugendorchesters Baden-Württemberg, des Bundesjugendorchesters sowie des Jugendorchesters der Europäischen Gemeinschaft.

Martin Spangenberg wurden zahlreiche Auszeichnungen zuteil: 1985 wurde er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes, 1987 gewann er mit dem Trio d'anches den ersten Preis beim Hochschulwettbewerb in Hannover sowie einen Förderpreis beim Deutschen Musikwettbewerb in Bonn. 1989 erhielt er einen Förderpreis der Mozart-Gesellschaft Wiesbaden sowie die Louis-Spohr-Medaille der Stadt Seesen.

1997 erhielt er eine Professur an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Außerdem ist Martin Spangenberg Dozent bei zahlreichen Meister- und Kammermusikkursen.

Martin Spangenberg gab zahlreiche Solokonzerte im In- und Ausland, u.a. mit den Münchner Philharmonikern unter Sergiu Celibidache, dem RIAS-Symphonieorchester des Süddeutschen Rundfunks, dem Rundfunksinfonieorchester Prag und der Capella Istropolitana. 1995/96 war er Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters. Seine kammermusikalischen Tätigkeiten umfassen u.a. Konzerte mit dem Artemis-Quartett und dem Mandelring-Quartett sowie zahlreiche Konzerte mit dem Pianisten Stephan Kiefer.

Seit 1988 ist Martin Spangenberg Soloklarinettist der Münchner Philharmoniker.

 

 

 

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